Zu Gast in einer anderen Welt

Snowboard / Freeski / Skicross / Freestyle

„Plötzlich stand ein junger Mann mit Bart neben mir und hat den Daumen nach oben gezeigt“, erinnert sich Patrick Hollaus an eine Freeski-Show in Tschetschenien.

Mit wem er es in diesem Moment zu tun hatte, war ihm zunächst nicht bewusst. „Erst einige Zeit später hat man mir gesagt, dass es Ramsan Achmatowitsch Kadyrow, der tschetschenische Präsident, war“.  Zusammen mit drei seiner Rider (Harald Empl, Marco Möschl und Markus Obwaller) war er zu einer Show eingeladen, die den Start für den Neubau eines Ganzjahres-Skiresorts ankündigen sollte. Initiatoren und Investoren hatten dazu eingeladen. Dieses Abenteuer der anderen Art begann schon bei der Anreise.  Am Flughafen in Wien stellte sich bei der Ankunft aus Innsbruck heraus, dass das Flugzeug für den Weiterflug nach Grosny knapp verpasst wurde. Erst am nächsten Tag ging die Reise in eine andere Welt weiter.

Fast 24 Stunden später waren die Vier am Ziel ihrer Odyssee angelangt. „Gewohnt haben wir in einem Fünf-Stern-Hotel in der Hauptstadt Grosny“, erzählt der Coach der K.S.C. Freeskier weiter, „und wir waren froh, endlich schlafen zu können“.  Eine weitere Herausforderung war die Fahrt ins Ski-Resort Veduchi. Das Ganzjahresskigebiet im Nordkaukasus war zwar „nur“ rund 80 km von Grosny entfernt, die Fahrt ins ‚Wintersport-Vergnügen‘ dauerte aber fast drei Stunden über katastrophale Wege und Straßen. Die Menschen leben in ärmlichsten Verhältnissen. In Veduchi dagegen will man für gut betuchte Kunden eine Scheinwelt errichten. 19 Pisten und die dazugehörigen Liftanlagen sollen größten Luxus bieten. „Das sind die zwei Seiten der Medaille“, sagt Hollaus. Während die Zivilbevölkerung das wenige Geld zum Überleben in erster Linie in der Landwirtschaft verdient - viele andere Betriebe sind bei den Tschetschenien-Kriegen zerstört worden – ist für die Show alles Menschenmögliche aufgeboten worden. Der Spatenstich mit insgesamt 300 Teilnehmern – Freeskier, Snowboarder, Trialbiker, Tänzer,  Musiker, Feuerwerk und so weiter - war einer Handvoll geladener Gäste vorbehalten.

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Natürlich sei die Einladung in diese fremde Welt eine besondere Erfahrung gewesen, dennoch „war es eine befremdliche Situation für mich und die Jungs“, so K.S.C. Freeski Coach Patrick Hollaus.


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