„Mein Ziel für die kommende Saison ist die Junioren-WM in Kandersteg!“
Sprunglauf / Nordische Kombination
Bei einem Pressegespräch definierte Max Lienher seine Saisonziele ganz klar. Er möchte bei den Junioren–Weltmeisterschaften dabei sein. Nach einem anstrengenden Schneetraining in Norwegen ist er durchwegs positiv eingestellt.
„Über die Matura reden wir jetzt nicht“, sagte der junge Skispringer. Zufrieden sei er mit der vergangenen Saison gewesen, immerhin hat er keine sportspezifische Schule wie Stams oder Saalfelden besucht, er absolvierte das BORG in St. Johann. „Die Future-Gruppe des KSC hat mir das ermöglicht. Es war ja ganz witzig, ich wurde in Stams nicht aufgenommen und gemeinsam mit meiner Familie und Seppi Jenewein haben wir uns beraten und für das normale Gymnasium entschieden. Später wollten die Stamser dass ich komme, da wollte ich nicht mehr“, schilderte Lienher.
„Wir haben es auch so gut hinbekommen. In der ersten Saison habe ich alles gewonnen!“ Es war natürlich ein unsicherer Faktor dabei, weil er nie wusste wo er steht, sagte der 19jährige, „oftmals wurde ich belächelt, die aus den Schwerpunktschulen haben sich als Profis gefühlt und uns als Hobbysportler betrachtet. Aber dann haben sie gesehen, dass wir trainingsmäßig gleichauf, wenn nicht ein Stückerl drüber sind und die Bewerbe sind auch gut gelaufen“. Auf die Frage, wie es so sei, wenn man auf einer Großschanze springt: „Das ist schon etwas Besonderes, wenn man sechs oder sieben Meter Luftstand hat und solange man alles unter Kontrolle hat passt es“.
Der Skispringer kam samt Ausrüstung zum Pressegespräch. Er stellte seine Schuhe, Skier und seinen Anzug vor. „Die meisten Leute haben unser Material noch nie aus der Nähe betrachtet. Es gab in den vergangenen Jahren einige Neuerungen, zum Beispiel wurden die Schuhe total überarbeitet und dazu gibt es jetzt einen gekrümmten Bindungsstab“, erzählt Max. Insgesamt ist alles ein wenig in Diskussion, berichtete Lienher. Simon Amann sei 2010 der Erste gewesen und schien anfangs mit der neuen Technik unschlagbar. Der Bindungsstab hat die Funktion, dass der Ski in der Luft flacher geführt werden kann. Dazu kam der Carbon-Schuh, der einen besseren Halt und über den Innenschuh direkten Kontakt zum Ski ermöglicht, „das ist für einen effektiveren Absprung notwendig“. Kritisch merkt er an, dass es mit der neuen Bindung aber auch Probleme gäbe, seither haben sich Unfälle bei der Landung bzw. Aufsprung erhöht und nun gibt es auch im Sprungsport Kreuzbandrisse. „Da sind sich die Athleten auch nicht einig, ob man auf Sicherheit geht und dafür in der Luft einige Meter herschenkt und damit keine Verletzungen riskiert oder, dass es bei der Landung nicht so gut ausgeht. Obwohl, wenn man gut Ski fahren kann, dann ist das kein Thema“. Der Skier von Max ist übrigens 2,52 Meter lang und wiegen knapp sechs Kilo. „die Skilänge ist von meinem Körpergewicht abhängig“, so der Überflieger.
Er wurde Österreichischer Vize-Jugendmeister beim Teamspringen, hatte sechs Starts bei Continental Cups und zwölf bei Alpen-Cups, wurde in Kran (SLO) beim Spezialspringen auf der HS109 Zweiter, freute sich über einen Tiroler Meistertitel und viele Top-Ten Platzierungen und kürzlich war er bei den Staatsmeisterschaften im Mittelfeld. „Bei dieser Dichte nicht ganz schlecht“, meinte Lienher.
Derzeit ist Max Lienher beim Bundesheer und hat die Möglichkeit seinen Trainingsplan zu erfüllen. „Beeindruckend für mich ist das Eseltraining bei Dr. Harald Pernitsch am Pillberg. Mit dem Esel lernt man Geduld und Gelassenheit“. Auf seine Ziele angesprochen, sind eindeutig Starts bei der Junioren-WM im schweizerischen Kandersteg im Vordergrund.
Wir wünschen "Max ziiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiieh" - gute Sprünge und Landungen!