Ein Turniertag wie aus dem Bilderbuch
Beim 14. Toni Sailer Golf Memorial strahlten alle Beteiligten – von der Sonne, über seine Familie und den Freunden bis zu Tonis früherer Nachbarin Heidi Gasteiger. Ihr gelang ein Hole in One.
Kurz sorgte der erste Flight beim Toni Sailer Golf Memorial Freitagfrüh für Verwunderung, denn Signe Reisch, Josef Burger, Hermann Vötter und Andreas Reiter waren schon unterwegs, noch ehe die offizielle Startzeit um 7.20 Uhr angebrochen war. Aber eigentlich machten sie das einzig Richtige. Dieser Tag war einfach zu schön, um Zeit ungenützt verstreichen zu lassen. Der Morgen zeigte sich zwar noch richtig frisch, aber der Himmel dafür bereits strahlend blau und schon bald, machte sich der Zwiebellook bezahlt. Spätestens ab 10 Uhr zeigten selbst traditionell frierende Skiclubpräsidenten mehr Haut als üblich, so spätsommerlich warm wurde es in Kitzbühel.
Das Einladungsturnier in Erinnerung an Österreichs Jahrhundertsportler ging heuer in seine 14. Auflage und gekommen waren Freunde, Weggefährten, Kollegen und Toni Sailers Familie – angeführt von Sohn Florian. 48. Flights bzw. rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellten sich dem 4er-Scramble auf den Plätzen der Golfclubs Kitzbühel und Rasmushof – im sportlichen Wettkampf freundschaftlich miteinander verbunden und in Gedanken bei Toni Sailer, der am 17. November 2025 seinen 90. Geburtstag gefeiert hätte. Für die einen ist es eine „schöne Verpflichtung“ (Franz Klammer) beim Toni Sailer Golf Memorial (TSGM) dabei sein zu dürfen, für die anderen eine Ehre. „Der Franz“ fehlt bei keinem TSGM und noch heute zeigt sich der Kärntner dem „Schwarzen Blitz“ gegenüber dankbar: „Toni war mein Mentor und er hat mir völlig uneigennützig so viel beigebracht“, sagt Franz Klammer. Leonhard Stock teilt mit Toni Sailer die Gemeinsamkeit des Olympiasieges in jungen Jahren und erinnert sich gerne an sein „zuvorkommendes und freundliches Wesen“. Der Zillertaler war 2009 auch einer der Sargträger. Mitgespielt haben u.a. auch Neffe Rudi Sailer junior mit Frau Maria und Sohn Nico, Harti Weirather, Hanni Weirather-Wenzel, Hansi Hinterseer, Paul Accola, Walter Vesti, Jimmy Steiner, Niki Zitny, Robert Trenkwalder, Josef Chodakowsky (Präsident des Skiclubs Arlberg), zum ersten Mal der ehemalige Tennisprofi Stefan Koubek und viele langjährige Freunde und Kollegen vom Kitzbüheler Ski Club sowie des Golfclubs Kitzbühel (dessen Präsident Toni Sailer war).
Auch Signe Reisch, die Wirtin des Rasmushofes, hat mit Toni Sailer einen Freund verloren: „Toni war und bleibt einer unserer berühmtesten Söhne. Sein Stern strahlt noch immer hell und ist ein großes Vorbild für alle – nicht nur für diejenigen, die den Skisport lieben.“ Florian Sailer ist jedes Jahr tief bewegt, wie präsent sein Vater für viele Menschen noch immer ist: „Es ist unglaublich und sehr berührend, wie sehr die Bewunderung für meinen Vater über diese ganzen Jahre noch nachhallt. Auch dass sein 90. Geburtstag am 17. November zu so einem Highlight wird, habe ich mir vor zehn Jahren nie vorstellen können. Ein Sohn kann sich nichts Schöneres vorstellen.“ Auf seine Initiative hin und mit Unterstützung der Bergbahn Kitzbühel ist es gelungen, Toni Sailer in Kitzbühel ein sporthistorisches Fleckchen zu widmen. Demnächst wird der Platz vor der Talstation der Hahnenkammbahn den Namen Toni-Sailer-Platz tragen. Die offizielle Feier findet am 17. November um 13 Uhr statt – an seinem Geburtstag. Für Florian Sailer eine „wunderschöne“ Geschichte: „Der Platz hier am Fuße des Hahnenkamms hat schon eine große Nähe zu ihm. Im Winter ist er hier jeden Tag mit den Ski hinaufgelaufen und runtergefahren.
Im Rahmen der Siegerehrung bei Tomatensuppe und Wiener Schnitzel im Rasmushof erinnerte Skiclub-Präsident Michael Huber wieder an die Philosophie des Turniers: „Ehre und Erinnerung an den Kitzbüheler Jahrhundertsportler Toni Sailer durch sportliches Spiel und gesellschaftliche Zusammenkunft. Und ich glaube, das haben wir heute wieder fantastisch getroffen.“
Viel Applaus gab es nicht nur für das Fazit, sondern auch für die spontanen Worte von Hansi Hinterseer. Der bis heute letzte Kitzbüheler Slalomsieger auf dem Ganslernhang gewann mit seinem Flight die Wertung Brutto B. Auf der Bühne erinnerte er sich mit herzlichen Worten an die vielen Jahre mit Toni Sailer, mit dem er schon als Bub vor der Kamera stand: „Was Toni in und für Kitzbühel bewegt hat, ist unglaublich und einmalig. Ich bin glücklich, ihn kennengelernt zu haben, und er war immer ein Vorbild. Schön, dass wir ihn alle auch dank dieses Turniers in Erinnerung behalten.“
Die Sieger des Tages (Brutto A) war der Flight mit Ronny Schinnerl, Thomas Reiter, Christian Kerschbaum und Josef Gerl. Den größten Jubel erntete Heidi Gasteiger, der beim Rasmushof bei Loch 2 ein Hole in One gelang: „Das erste in meinem Leben.“ Dafür erhielt Heidi Gasteiger, Toni Sailers frühere Nachbarin, ein neues Golfbag und der Nachwuchs des Kitzbüheler Skiclubs durfte sich über eine Spende der glücklichen Golferin freuen: „Bei dem schönen Wetter hat mir der Toni heute wohl von oben zug’schaut“, war sich Heidi Gasteiger sicher.
Alle Preisträger des 14. Toni Sailer Golf Memorials finden sich unten.




